Leitlinien 1991

Gleich unten auf dem Deckblatt des Entwurfs des von den beiden Fraktionsvorsitzenden der CDU und SPD geplanten Beschlussvorschlages „Leitlinien der zukünftigen Entwicklung der Gemeinde Bergholz-Rehbrücke“ als Grundlage eines Flächennutzungsplanes (Bild links) …

… notierte der Vorsitzende des Ortsvereins der SPD seine Zweifel an einem gemeinsamen Beschluss (Bild unten). Ganz offensichtlich war diese Kritik aber weniger gegen den Inhalt des Papiers gerichtet, …

… sondern mehr gegen die Art und Weise der Kommunikation zwischen den Handelnden und auch auf den politischen Stil der Akteure gerichtet.

Wie sonst hätte dieser Kritiker der gemeinsamen Intitiative der Vorsitzenden der CDU- und SPD-Fraktion der Gemeindevertretung einen Beschluss des Vorstandes erwirkt, der nicht die Beschlussvorlage betraf, sondern vor allem auch das persönliche Verhalten des Kritisierten.

Lesen Sie selbst:

Ob es letztlich dann doch noch zu einem gemeinsamen Beschluss gekommen ist oder die Initiative versandete, ist unserem Archiv nicht zu entnehmen.

Inhalt der „Leitlinien“
Am Anfang des fast 8-seitigen Papiers stand eine Analyse der damaligen Situation in der Gemeinde Bergholz-Rehbrücke. Dargestellt wurde die Bevölkerung, der Zustand der Wohnungen, die mangelnde Erschließung der Grundstücke am Abwasser-und Trinkwassernetz, die Sozialeinrichtungen und die Wirtschaft im Ort (Bild rechts – Anklicken vergößert).
Als Ziele der Entwicklung wurde ein beschleunigtes Wachstum der Gemeinde auf rund 6000 Einwohner, also eine Verdopplung der Einwohnerzahl und hierzu die Ausweisung von neuen Baugebieten proklamiert. Gleichzeitig sei aber auch produzierendes Gewerbe anzusiedeln, denn Rehbrücke solle nicht zur „Schlafstadt“ für künftig in der Bundeshauptstadt Arbeitende werden. Besonders dringlich sei der Ausbau der Wasser- und Abwasserversorgung, der Telekommunikation und der Straßenbau. Hiezu sei die Zusammenarbeit mit benachbarten Städten und Gemeinden anzustreben (Bild links – Anklicken vergößert).
Auch wenn mancher Vorschlag später dann doch der Realität zum Opfer viel – z.B. der S-Bahn-Anschluss für Bergholz oder eine Unterführung unter der Bahnlinie – und andere Forderungen – z.B. die Ertüchtigung des „Spezialbaugeländes“ – auch 20 Jahre danach immer noch nicht umgesetzt sind: Die „Leitlinien“ und viele ihrer Vorschläge entsprachen der Ortspolitik der nächsten Jahre tatsächlich und das meist über die Fraktionen hinweg.