Gemeindevertretung 18. Juli 2017

Monika Zeeb berichtet aus der Sitzung der Gemeindevertretung am 18.07.17

Bebauungsplan Beethovenstraße

Anlass für diese Sondersitzung der Gemeindevertretung war die Änderung des Bebauungsplans Nr. 18 für den Ortskern Rehbrücke. Die Änderung betrifft nur den hinteren Teil der Beethovenstraße. Dort steht ein Plattenbau, der der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Kleinmachnow gehört, also der Gewog.

Das Gebäude ist in die Jahre gekommen und soll mittelfristig saniert werden. Außerdem ist neben diesem Plattenbau Platz für einen Neubau, den die Gewog schnellstmöglich in Angriff nehmen will. Deshalb sollte noch vor der Sommerpause der Bebauungsplan beschlossen werden. So ist es in dieser Sitzung auch geschehen – einstimmig.

Der Bebauungsplan ermöglicht jetzt den Bau eines sechststöckigen neuen Wohngebäudes. Gedacht ist an 18 bis 24 Wohneinheiten. An Interessenten für die neuen Mietwohnungen besteht kein Mangel. Schon jetzt gibt es bei der Gewog dafür eine Liste. Das Foto zeigt den Konzeptentwurf der Gewog. Einen richtigen Plan gibt es bisher nicht; die Gewog möchte die Planungen jetzt aber schnellstmöglich vergeben. Alles braucht aber seine Zeit. Selbst wenn alles läuft wie von der Gewog geplant, kann der Neubau erst Ende 2019 fertiggestellt sein.
Der alte Plattenbau soll dann in einem zweiten Bauabschnitt saniert werden. Hierfür soll das bisher vierstöckige Gebäude auf insgesamt sechs Stockwerke aufgestockt werden. Mit zusätzlichen und hochpreisigen Wohnungen in den oberen Stockwerken sollen dann die günstigen Mieten in den bisherigen Wohnungen gegenfinanziert werden. Mit den jetzigen Mietern in der Beethovenstraße 5 – 15 haben Bürgermeisterin und Gewog bereits gesprochen. Denn Sanierung und Aufstockung (u. a. mit Einbau von Aufzügen) ist nur möglich, wenn Mieter zeitweise ausziehen. Trotzdem würden sich die Mieter über die Verwirklichung der Pläne freuen.

Unter den Gemeindevertretern gab es auch Bedenken. Sechsgeschosser sind in unserem Ort schon ein gewöhnungsbedürftiger Gedanke. Wird das passen? Letztendlich hat uns überzeugt, dass wir dringend mehr barrierearme Wohnungen (Aufzüge!) brauchen und unbedingt auch günstigen Wohnraum erhalten wollen. Schließlich ist die Gewog, an der wir als Gemeinde zu einem geringen Teil selbst beteiligt sind, ein hervorragender Partner – auch was die Baugestaltung angeht. Das beweisen die barrierefreien Wohnungen der Gewog am Springbruch. Sie waren sofort vermietet und das ganze Ensemble ist einfach schön.

Spielstraße Am Kurzen End – Ja oder Nein

Unter dem unverdächtigen Tagesordnungspunkt „Anfragen und Mitteilungen“ gab es dann noch eine längere Diskussion zum Spielstraßenthema. Inzwischen diskutieren nicht nur die Anwohner, sondern auch die Gemeindevertreter dieses Thema ziemlich emotional. Ich bin der Meinung, der Spielstraßenbeschluss war ein Fehler, weil wir fälschlicherweise dachten, im Kurzen End gebe es dafür eine Mehrheit. Inzwischen wissen wir es besser. Das Einfachste wäre, den Fehler rückgängig zu machen und den Spielstraßenbeschluss wieder aufzuheben. Dazu gibt es in der Gemeindevertretung aber nach meinem Eindruck wenig Neigung. Der Wunsch der Anwohner nach Parkplätzen vor der Haustür wird – so würde ich viele Diskussionsbeiträge interpretieren – als egoistisch wahrgenommen. Es sei wichtiger, dass Kinder nicht gefährdet werden.

Nach meiner Auffassung ist der Parkplatzwunsch vollkommen verständlich und es ist der Normalfall, dass ich auf der Straße vor meinem Haus parken darf. Wenn wir die Straßenfläche praktisch in eine Spielfläche umwandeln, mache ich das gerne mit – aber nicht gegen den Wunsch der Mehrheit der Leute, die dort wohnen. Ich finde auch nicht, dass Kinder durch eine Straße vor der Haustür unvertretbar gefährdet sind. Diese Situation ist der Normalfall in Deutschland.

Das Ergebnis der Diskussion: Es soll Ende August eine Veranstaltung der Gemeinde mit den Anwohnern durchgeführt werden. Sie soll von einem ausgebildeten Mediator/Moderator geleitet werden. Entscheiden muss im Anschluss die Gemeindevertretung. Zu diesem Vorschlag der Bürgermeisterin gab es Einverständnis, jedenfalls keinen Widerspruch. Wir dürfen gespannt sein, wie das weitergeht.