Pferdesteuer 2011 – Pro/Contra

Brauchen wir eine Pferdesteuer?

Bürgermeisterin Ute Hustig ist auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. Sie hat jetzt die Kämmerei beauftragt, zu prüfen, ob Nuthetal als erste Gemeinde bundesweit eine Pferdesteuer einführen sollte. Grundsätzlich wäre das denkbar, denn die Gemeinden haben ein Steuerfindungsrecht. Was spricht für diese Idee, was dagegen?

Pro

Warum eigentlich nicht? Wenn Hundebesitzer für ihre Hunde Steuer zahlen, warum sollen dann die viel größeren Pferde steuerfrei bleiben?

Zumal die Gemeinde auch Aufwendungen hat, die mit der Pferdehaltung verbunden sind. Nuthetal lässt derzeit einen Reitwegeplan erarbeiten. In der Folge müssen die Reitwege auch ausgeschildert werden. Das alles gibt es nicht umsonst.

Ein normaler Hund kostet in Nuthetal 65 Euro Hundesteuer im Jahr. Das ist für jeden verkraftbar und brachte der Gemeinde 2010 rund 44.000 Euro Einnahmen. Vergleichbare Einnahmen aus der Pferdesteuer könnte unsere Gemeinde gut gebrauchen.

Gut wäre es, wenn wir die Pferdesteuer auch gleich mit einer Kennzeichnungspflicht für Pferde verbinden könnten. Dann könnten die Verursacher häufiger ermittelt werden und es wäre nicht mehr so einfach, Pferdeäpfel innerorts einfach fallen und liegen zu lassen.

Wenn wir schon dabei sind, könnte man auch über eine Katzensteuer nachdenken. Dann wären wenigstens die drei großen Tierhaltergruppen gleich behandelt. Es ist doch nicht einzusehen, dass die Hundehalter alleine die Zeche bezahlen sollen.

Contra

Die größte Kundschaft der Pferdehöfe sind Kinder, meistens Mädchen, die Pferde und das Reiten lieben. Wir sollten uns darüber freuen, dass dieser Breitensport bei uns so ideale Bedingungen und so viel Nachfrage findet. Wir sind eine familien- und kinderfreundliche Gemeinde.

Die vielen Pferdekoppeln verleihen unseren Ortsteilen ein zusätzliches Flair. Warum sollten ausgerechnet wir Vorreiter bei der Pferdebesteuerung sein?

Hinzu kommt: Hundehalter sind Privatleute, die Hunde zu ihrem Vergnügen halten. Pferdehöfe sind aber Unternehmen. Deren unternehmerischen Gewinn besteuern wir bereits mit der Gewerbesteuer, die der Gemeinde zugutekommt. Zusätzliche Steuern auf Teile des Betriebskapitals sind im Vergleich zu anderen Unternehmen einfach ungerecht.

Eine Pferdesteuer wäre aber bei privaten Pferdehaltern vertretbar, die ihre Pferde zum eigenen Vergnügen halten und in den Pferdehöfen vor Ort nur unterstellen. Dann würden wir die Pensionspferdehaltung in unserem Ort aber vergleichsweise verteuern. Das liegt nicht in unserem Interesse. Und das dürften auch so wenige Pferde sein, dass sich der Aufwand der Steuererhebung nicht lohnt.