Boomtown Nuthtal 2016

Boom-Town Nuthetal

Was bis vor kurzem noch vehement bestritten wurde, tritt jetzt ein: Nuthetal boomt. Neue Bauflächen werden deshalb dringend benötigt. In einem von der Gemeindevertretung mit der Stimmen der SPD-Fraktion beschlossenen Papier kommt man zu dem Schluss, dass der Druck auf den Nuthetaler Wohnungsmarkt in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird.

Die Prognosen, die der Landkreis Potsdam-Mittelmark in seinem Demografiebericht aus dem Jahr 2012 aufgestellt hatte, seien bereits jetzt schon nicht mehr zutreffend. Anstatt Einwohner zu verlieren – wie vor drei Jahren prognostiziert – habe die Gemeinde schon in diesem Jahr Zugewinne zu verzeichnen. Die Gemeindeverwaltung geht davon aus, dass die vorausgesagten Bevölkerungsverluste von über 10 % bis 2030 nicht eintreten werden, da der zunehmende Druck des Bevölkerungswachstums in Potsdam und Berlin sich auch auf Nuthetal auswirken werde.

Interessant sind auch die Prognosen für die jüngere und die ältere Bevölkerung. Entgegen des Demografieberichts von 2012 hat Nuthetal in diesem Jahr nicht 1147, sondern 1318 Einwohner, die unter 15 Jahren sind. Bei den älteren Mitbürgern (ab 65 Jahren) stimmt die Prognose ungefähr mit der tatsächlichen Anzahl in diesem Jahr überein. Für diesen Bevölkerungsteil ist aber schon angesichts des allgemeinen demografischen Trends mit weiteren Zuwächsen zu rechnen.

Vor dem Hintergrund, dass es so gut wie keinen Wohnungsleerstand in der Gemeinde gibt, müssen wir in deshalb allen Segmenten – das heißt für Alleinstehende, Paare, Familien und Seniorinnen und Senioren – entsprechende Angebote bereit halten. Machen wir dies nicht, werden nicht nur Mieten und Grundstückspreise weiter steigen, sondern Nuthetal wird unter dem Strich Bevölkerung verlieren. Dies bedeutet, dass wir unsere Schulen und Kindergärten nicht mehr auslasten können und die Handels- und Dienstleistungsstruktur gefährdet ist.

Was den Geschosswohnungsbau anbetrifft, hat die Gemeindeverwaltung jetzt eine Strategie vorgelegt. An insgesamt acht Standorten in Bergholz-Rehbrücke, Saarmund und Tremsdorf könnten danach über 200 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern entstehen. Inwiefern das alles umsetzbar ist, wird sich zeigen. Da auch in Nuthetal die „Mietpreisbremse“ gelten soll, gibt es sogar Fördermöglichkeiten.

Wir brauchen jedoch auch Angebote für Ein- und Zweifamilienhäuser für junge Familien mit Kindern !